Neuigkeiten von Kabul Luftbrücke
Hier findest du aktuelle Nachrichten rund um die Arbeit von Kabul Luftbrücke und unsere Bemühungen ein Bundesaufnahmeprogramm zu schaffen. Von den Evakuierungsmaßnahmen können wir aus Sicherheitsgründen teils erst nach deren Abschluss berichten.
In der vergangenen Woche hat die Bundesregierung das Aufnahmeverfahren für […]
Kabul Luftbrücke hat KEINE Befugnis, irgendjemandem eine Aufenthaltszusage zu erteilen. Wenn ihr hören oder sehen solltet, dass jemand solche Aussagen macht, ist das garantiert eine Fälschung! Hier nur eins von vielen Beispielen:
In der heutigen Pressemitteilung des BMI und des AA kündigten die Ministerien den Beginn des humanitären Aufnahmeprogramms für Afghanistan an, auf das gefährdete Personen und ihre Angehörigen schon seit über einem Jahr warten. Der Zugang zum Programm wird durch ausschließliche Bewerbungsmöglichkeit über ausgewählte NGOs begrenzt sein, die mit der Aufgabe überlastet sein werden. Erneut ist es die Zivilgesellschaft, die die verschleppte Verantwortungsübernahme der Regierung tragen soll. Kabul Luftbrücke kritisiert den stark beschränkten Zugang zum Programm.
Die aktuelle Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag ein Bundesaufnahmeprogramm für bedrohte Menschen aus Afghanistan versprochen. Über ein Jahr ist die Machtübernahme der Taliban schon her, und es ist bis jetzt noch nichts passiert. Entgegen anders lautender Versprechungen kam jetzt raus: Das Innenministerium unter Nancy Faeser verzögert das dringend notwendige Bundesaufnahmeprogramm erneut bis ins nächste Jahr. Tausende Menschen warten auf ihre Evakuierung und die Lage in Afghanistan wird immer gefährlicher – Verfolgung, Terror und Armut bestimmen das Leben vieler Menschen. Jetzt kommt noch die Flutkatastrophe hinzu, von der Afghanistan und Pakistan betroffen sind. Unsere Regierung hat die Möglichkeit hier was zu ändern, und du kannst was dafür tun, damit #DontforgetAfghanistan kein Slogan bleibt: In diesem Video erklären wir dir, wie du ganz einfach über abgeordnetenwatch.de deinen Wahlkreisabgeordneten schreiben kannst, welche Themen dir am Herzen liegen und wofür sie sich einsetzen sollen.
Vor einem Jahr startete unsere erste Evakuierungsmission. Mithilfe eines gecharterten Airbus A320 wollten wir 170 bedrohte Afghan*innen in der Nacht vom 28. auf den 29. August 2021 ausfliegen. Unsere Maschine hob damals mit nur 18 Menschen ab. Unsere erste Evakuierung war in großen Teilen gescheitert. Doch wir haben weitergemacht. Unser erster Flug sollte nicht unser Letzter sein. Am 13. November flog unser zweiter Charterflug und 148 Menschen, die von den Taliban verfolgt wurden, konnten evakuiert werden. Auch wenn unser Name für Evakuierungen durch die Luft steht, haben wir die meisten Menschen über den Landweg evakuiert, oft mit einem Bus nach Pakistan. Und wir hören nicht auf. Seit unserem ersten Flug im August 2021 haben wir 2713 Personen bei der sicheren und legalen Ausreise aus Afghanistan unterstützt.
Mohammad G war Staatsanwalt in Afghanistan, er ging Gangster und Warlords an. Hatte sich als Angehöriger der verfemten Hazara-Ethnie hochgearbeitet, wie all seine Geschwister. Mitarbeiter des verhassten Justizapparats und Hazara - damit war er für die Taliban ein doppelt lohnenswertes Ziel. Als bewaffnete Männer nach dem Sieg der Taliban seiner Mutter das Gesicht aufschlitzten, war klar, dass die Familie nicht nur in den Untergrund gehen musste. Es war klar, dass sie alle das Land verlassen und eine neue, sichere Heimat finden mussten. Ohne Taliban. Wie ihnen die Kabul Luftbrücke geholfen hat, kann man bei der Bosch-Stiftung nachlesen.
„Auch ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban hat die Bundesregierung keine Anlaufstelle für gefährdete Personen aufgebaut. Eine solche Stelle ist noch nicht einmal geplant. Zudem wurde versäumt, entsprechende Personalkapazitäten zu schaffen, um ein Bundesaufnahmeprogramm sinnvoll umzusetzen,” sagt Tareq Alaows von Kabul Luftbrücke.
Wer sind die Menschen die wir aus Afghanistan evakuieren?
Die Menschen kommen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft: Richterinnen, Intellektuelle, Klimaaktivist*innen, Sportler*innen, LGBTIQ Personen, Frauenrechtlerinnen und viele mehr. Unzählige weitere stehen noch auf unseren Listen und sitzen nach wie vor in Afghanistan fest.