Wer sind die Menschen, die Kabul Luftbrücke aus Afghanistan evakuiert?
Die Menschen kommen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft: Richterinnen, Intellektuelle, Klimaaktivist*innen, Sportler*innen, LGBTIQ Personen und viele mehr. Unzählige weitere stehen noch auf unseren Listen und sitzen nach wie vor in Afghanistan fest. Einige derer, die es mit Hilfe der Kabul Luftbrücke geschafft haben, sind bereits in Deutschland:
Ali Mazlomyar
Was ist Frieden? Wenn man in einem Land aufwächst, das seit Jahrzehnten im Krieg ist, fällt es schwer, diese Frage zu beantworten. Seitdem Ali Mazlomyar 12 Jahre ist, beschäftigt er sich mit dieser Frage. Während er in die Schule ging, lernte er gleichzeitig das Friedenskonzept von Aktivist*innen kennen. Und wurde bald selbst zu einem Friedensaktivisten.
2018 zogen er und seine Freunde in Kabul für ein paar Stunden die Burqa an, um vorzuführen wie anstrengend und unnütz der Vollschleier für Frauen ist. Die Bilder davon gingen um die Welt – und bescherten den Aktivist*innen Todesdrohungen der Taliban. Jetzt lebt der junge Mann mit seiner Frau Marsiah in Stuttgart, sie mussten fliehen. Nur mit Mühe konnten sie den Taliban entkommen. Alex Bühler erzählt ihre Geschichte und berichtet über neue Herausforderungen in Deutschland.
Den Artikel der Stuttgarter Zeitung findet man hier (Paywall): https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.afghanischer-friedensaktivist-in-stuttgart-mit-worten-gegen-die-taliban.7cd5d7b2-94ef-4ef4-a63a-3d4665ca2c15.html.
Mariam & Saliha
Vor zwei Jahren stand Mariam vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens: Die afghanische Frauenrechtsaktivistin hatte die Möglichkeit, nach Deutschland zu fliehen. Ein Leben in Sicherheit bedeutete jedoch, ihre kleine Schwester Saliha in Kabul zurückzulassen. Seit dem Tod ihrer Mutter hatten die Schwestern kaum einen Tag ohne einander verbracht. Sie waren Teil des ersten Bergsteigerinnen-Teams Afghanistans, haben sich für Frauenrechte eingesetzt und in der Kabuler Kunstszene engagiert. Eine Trennung war für die Beiden unvorstellbar. Trotzdem riet Saliha ihrer Schwester zu gehen. “Ich wäre fast daran zerbrochen”, sagt Saliha heute. Auch für Mariam fühlte sich die Trennung an, “als wäre ein Teil von mir gestorben.” Mit der Hilfe von Kabul Luftbrücke gelang es Saliha, Afghanistan zu verlassen. Nach Wochen der Flucht, Angst und Unsicherheit landete Saliha am vergangenen Montag in Berlin. Als sich Mariam und Saliha am Flughafen wieder sahen, ließen sie einander minutenlang nicht los. “Ich fühle endlich wieder Frieden”, sagt Saliha.
Aqsa, Yusuf, Hamza & Marcia
Aqsa, Yusuf, Hamza & Marcia sind im Oktober 2021 mit Hilfe der Kabul Luftbrücke in Frankfurt angekommen. Obwohl sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben, konnten sie nur dank der Kabul Luftbrücke ausgeflogen werden, weil die Bundesregierung zu wenig tut um selbst deutsche Staatsbürger*innen zu evakuieren – ganz zu schweigen von den zahlreichen gefährdeten Menschen, die das Privileg eines Deutschen Passes nicht haben und um die sich die Bundesregierung noch weniger kümmert.
Hilf uns noch mehr Gefährdente zu unterstützen
Findest du auch, dass das alles sehr berührende Geschichten von wirklich tollen Menschen sind? Dann hilf uns bitte bei unserer Arbeit noch mehr gefährdete Personen aus Afghanistan zu evakuieren. Am meisten helfen uns regelmäßige Spenden. Sie geben uns eine höhere Planugssicherheit und ermöglichen es uns weitere Menschen in Sicherheit zu bingen.