Die deutsche Regierung hat ein Aufnahmeprogramm für gefährdete Afghan*innen angekündigt – was bedeutet das und wie funktioniert es?

WICHTIG: Registrierungen durch NGOs, sogenannte „Meldeberechtigte Stellen“ sind immer kostenlos.

Die Ministerien für Inneres und Äußeres haben ein humanitäres Aufnahmeprogramm beschlossen, das 1000 Personen (Familienangehörige bereits eingeschlossen) pro Monat aufnehmen wird.

  • Das Programm läuft in gestaffelten Auswahlrunden ab. Es handelt sich also nicht um ein Notfall-Evakuierungsprogramm, sondern wird sich über die nächsten Monate und möglicherweise Jahre erstrecken.
  • Einzelpersonen können sich NICHT selbst bei der Regierung anmelden.
  • Nur ausgewählte NGOs können Personen für das Programm vorschlagen. Kabul Luftbrücke kann derzeit keine Personen für das Bundesaufnahmeprogramm vorschlagen.
  • Jeder Vorschlag, der durch eine NGO abgegeben wird, muss anschließend von der „Koordinierungsstelle der Zivilgesellschaft“ überprüft werden und kann dann als Bewerbung in das Aufnahmeprogramm eingegeben werden.
  • Bitte schickt uns keine emails und auch keine Dokumente. Wir können keine Gefährdungsmeldungen an die Koordinierungsstelle weitergeben.
  • Das Bundesaufahmeprogramm wird von der deutschen Regierung konzipiert und durchgeführt. Die Website der Bundesregierung mit weiterführenden Informationen Sie hier. Zusätzliche Informationen finden Sie auch auf der Website von Handbook Germany in Persich und Paschtu.
  • Die Auswahl von Personen, die über das Bundesaufnahmeprogramm in Deutschland aufgenommen werden liegt ausschließlich bei der deutschen Bundesregierung. Weder wir, noch eine andere NGO ist in die Entscheidungsprozesse der Regierung involviert.

Wir können auch bei den von uns eingereichten Bewerbungen keinen Erfolg garantieren und sie nicht beschleunigen, beeinflussen oder verfolgen.

Häufig gestellte Fragen

Zum neuen Bundesaufnahmeprogramm haben wir die folgenden Fragen und Antworten zusammengestellt. Bitte beachte, dass diese noch vorläufig sind und laufend überarbeitet werden.

Zielgruppe für die Aufnahme im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms sind afghanische Staatsangehörige, die sich noch immer in Afghanistan befinden, die;

  • sich durch ihren Einsatz für Frauen-/Menschenrechte oder durch ihre Tätigkeit in den Bereichen Justiz, Politik, Medien, Bildung, Kultur, Sport oder Wissenschaft besonders exponiert haben und deshalb individuell gefährdet sind
oder/und
  •  aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität oder ihrer Religion eine sich aus den besonderen Umständen des Einzelfalles ergebende spezifische Gewalt oder Verfolgung erfahren bzw. erfahren haben und deshalb konkret und individuell gefährdet sind, insbesondere als Opfer schwerer individueller Frauenrechtsverletzungen, homo- oder transfeindlicher Menschenrechtsverletzungen oder als exponierte Vertreterinnen und Vertreter religiöser Gruppen/Gemeinden.

Sie selbst können sich NICHT direkt bei der deutschen Regierung für das Aufnahmeprogramm anmelden. Die Registrierung erfolgt über bestimmte Nichtregierungsorganisationen. Diese werden “Meldeberechtigte Stellen” genannt. Diese Meldeberechtigten Stellen sind nicht öffentlich bekannt.

Nein. Da sich die abgefragten Informationen für das Bundesaufnahmeprogramm von den vormals abgefragten Daten unterscheiden muss leider eine erneute Registrierung vorgenommen werden.

Die Registrierung bei der Koordinierungsstelle ist nicht automatisch eine Registrierung für das Aufnahmeprogramm. Bitte verwenden Sie diesen Link für weitere Informationen: https://www.koordinierungsstelle.org

Nein. Momentan richtet sich das Auswahlverfahren des Aufnahmeprogramm nur an Personen, die sich zum Zeitpunkt der Anmeldung in Afghanistan aufhalten. (https://www.bundesaufnahmeprogrammafghanistan.de/bundesaufnahme-en/bundesaufnahmeprogramm-faq/-/2557876).

Nein. Die örtlichen Reisebüros spielen bei diesem Programm KEINE Rolle. Nur eine begrenzte Anzahl von Organisationen (NGOs) mit Sitz in Deutschland hat Zugang zur Anmeldung für dieses Programm. Die offiziellen Meldestellen haben ihren Sitz in Deutschland und verlangen für die Registrierung kein Geld. ACHTUNG – bei Angeboten von Organisationen, die für eine Registrierung Geld verlangen handelt es sich um Betrug! In letzter Zeit haben wir vermehrt festgestellt, dass sich Personen fälschlicherweise als Teil der Kabul Luftbrücke ausgeben und Geld verlangen. Solltet ihr auf solche Vorfälle stoßen, meldet sie bitte an info@kabulluftbrücke.de.

Nein. Für das neue Aufnahmeprogramm ist keine Zahlung erforderlich.